Seebergkopf

Feiertags-Ausflug auf den Seebergkopf:

Es ist wieder einer dieser besonderen Tage, an denen man nicht arbeiten muss. Der Kalender zeigt den 01. November 2017 und in Bayern bedeutet das Allerheiligen. Das heißt aber auch, man hat endlich wieder Zeit für die Berge! Das Wetter sollte eigentlich ganz gut werden, ein Wolke-Sonnen-Mix war vorausgesagt. Also nix wie raus. Mein Weg führte mich diesmal zum Seebergkopf, einer der Hausberge von Bayrischzell.

 

Los geht’s am Parkplatz Seeberg in Bayrischzell. Das Schild zeigt 2 1/4 h und der Weg beginnt moderat. Die Sonne lässt sich allerdings noch sehr bitten, die Wolken hängen einfach zu tief und vergießen hier und da auch ein paar „Tränchen“. Aber wie heißt es immer so schön, es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Also machte ich mich auf, den Seebergkopf zu erklimmen.

Der Weg geht bald in einen Steig über, der mich durch den Wald führt. Zu meiner Linken erhasche ich immer wieder Blicke auf den gegenüberliegenden Wendelstein und das darunterliegende Bayrischzell. Der Steig ist nicht steil und so gewinne ich langsam aber stetig an Höhenmeter. Nach gut einer Stunde komme ich an der Sankt Josephs Deliciousquelle vorbei.

Danach geht es durch ein Gatter und kurze Zeit später lichtet sich der Wald und ich sehe schon die Gipfel des hinteren Sonnenwendjochs und der Rotwand vor mir. Man merkt, das der Herbst langsam dem Winter weicht. Die Bergspitzen sind schon alle weiß. Nach ein paar weiteren Schritten erreiche ich die Neuhütte, eine wunderbare kleine Hütte, die normalerweise für die Verpflegung der Wandersleut sorge. Heute ist sie aber schon im Winterschlaf und so genieße ich den Anblick der Ruhe.

Mag es am „schlechten“ Wetter liegen oder an der „frühen“ Stunde, es ist so gut wie kein Mensch unterwegs und die Stille ist einfach himmlisch. Von der Neuhütte aus sind es jetzt noch 45 Min bis zum Gipfel des Seebergs. Der Weg führt mich rechts hinauf und ich folge diesen weiter über Stock und Stein. Der Blick hinüber zu den Bergen ist einfach atemberaubend und ich halte mehrmals inne, um diesen genießen zu können.

Nach der Hälfte der Zeit komme ich wieder an einer schon winterfest gemachten Hütte vorbei. Der Wegweiser zeigt noch weitere 20 Min. Der Steig folgt entlang einer Steinmauer und wird dann zunehmend batziger. Schon der Weg davor war immer wieder mal batzig und bis auf ein paar dreckige Schuhe stört das nicht weiter, da der Steig nicht besonders steil ist. Nun ja, so knapp vor dem Ziel wird es nun doch etwas anstrengender, aber dennoch gut zu meistern. Das letzte Stück wird auch noch mal etwas steiler. Aber schon bald erkennt man in der Ferne das Gipfelkreuz des Seebergskopfes.

Oben angekommen hat man einen wunderbaren Blick auf das Tal, den Wendelstein und seine Nachbarberge sowie auf das Sonnenwendjoch und die Rotwand samt ihrer Nachbarn. Hier oben am Gipfelkreuz geht ein ganz schön starkes und kaltes Lüftchen, also mache ich mich (nach ein paar Fotosessions ;-)) schnell wieder auf den Rückweg.

Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg. Also heißt es Füße in die Hand nehmen und schnell ein geeignetes Plätzchen zur Rast finden. Hier macht sich nun der batzige Untergrund besonders bemerkbar und man muss echt aufpassen, dass man nicht im Schlamm liegt. Aber es ging alles gut, auch wenn ich doch mehr aufpassen musste, da mir auf einmal auch mehr Wanderer entgegen kamen. Ich habe mir – auch wenn sie nicht offen hat – die Neuhütte als Rast- und Stärkungsplatz ausgesucht.

Die Einsamkeit, die ich noch auf dem Aufstieg verspürt hatte, wich ein wenig dem kleinen „Trubel“, der um die Mittagszeit entstand. Allerdings ist das alles nichts im Vergleich zu wirklich beliebten „Hotspots“ und Ausflügen bei schönem Wetter 😉 Nichtsdestrotrotz habe ich jede Minute genossen. Nach der Stärkung setzte ich meinen Abstieg fort. Nach gut 40 Min war ich wieder am Parkplatz.

Mein Fazit:

Der Seebergkopf, 1.538 m, ist ein kleiner feiner Berg in den bayerischen Voralpen, der ohne große Schwierigkeiten erklommen werden kann. Besonders eignet er sich dafür, wenn man a) wenig Zeit hat, b) im Spätherbst / Frühling wandern gehen möchte oder c) eine Feierabend-Tour für den Sommer sucht. Er bietet fantastische Aussichten auf die umliegende Bergwelt und besticht durch dieses tolle Panorama. Auch der Weg ist sehr schön und einfach zu gehen.

Tourdaten:
3,5 h | ca. 9,5 km | 725 hm ↑↓

 

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